
Verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation (VOR)
Schwerpunkt: Schmerz- und Stressbewältigung
Das zugrundeliegende Konzept der verhaltensmedizinisch orientierten Rehabilitation (kurz: VOR) berücksichtigt neben den im Vordergrund stehenden orthopädischen Funktionseinschränkungen bzw. Erkrankungen und den damit im Zusammenhang stehenden, meist bereits chronifizierten Schmerzzuständen, psychische und / oder soziale Belastungen in allen Lebensbereichen.
Die medizinische Rehabilitation bei uns umfasst einen ganzheitlichen Ansatz, der über das Erkennen und Behandeln einer Krankheit hinaus, die wechselseitigen Beziehungen zwischen den Gesundheitsproblemen der Patienten und ihren Kontextfaktoren (gesamter Lebenshintergrund, Lebensstil, soziale Netzwerke etc.) berücksichtigt, um einen bestmöglichen Rehabilitationserfolg zu erreichen.
Die Patienten werden sowohl medizinisch-orthopädisch, psychologisch als auch sport-/bewegungs-/ergotherapeutisch und sozialmedizinisch behandelt bzw. betreut. Dabei profitieren sie vom Austausch mit Menschen mit ähnlichen Problemlagen und sollen die Freude an körperlicher Bewegung wiederentdecken sowie Entspannungstechniken und Bewältigungsstrategien erlernen.
Für jeden Patienten wird ein individueller Rehabilitationsplan erstellt, der die Zielsetzungen der verschiedenen Therapiebereiche mit einschließt und sich an einer langfristigen Strategie zur Bewältigung des (chronischen) Gesundheitsproblems orientiert. Er wird vom Arzt unter Mitwirkung der Mitglieder des interdisziplinären Rehabilitationsteams (Ärzte, Psychologen, Physio- & Sporttherapeuten, Ergotherapeuten, Sozialdienst) erstellt und im Laufe der Reha der aktuellen Situation angepasst.
Die Verhaltensmedizinisch orientierte Rehamaßnahme verläuft in der Regel über 4 Wochen und wird von der Rentenversicherung finanziert. Die Maßnahme findet stationär oder teilstationär/ambulant statt.
Indikationen
- Alle orthopädischen Leiden (Erkrankungen der Bewegungsorgane, der Wirbelsäule und Gelenke), insbesondere dann, wenn psychosoziale Belastungen (z. B. Mobbing, Belastung durch pflegebedürftige Angehörige, Ängste, Depressionen, chronische Stressbelastungen) zur Intensivierung und Chronifizierung beitragen
- Chronifizierte Funktionsstörungen der Bewegungsorgane, die zu Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz oder längeren Arbeitsausfällen führen
- Psychische Belastungen aufgrund eines chronischen Schmerzsyndroms
- chronische Schmerzen einschließlich Fibromyalgiesyndrom, Migräne, Kopfschmerzen,
Mögliche Therapieelemente
- Bewegungstherapie
- Arbeitsbezogene Therapien
- Psychologische Beratung und Therapie
- Schmerz- / Stressbewältigung
-
Entspannung & körperorientierte Verfahren (z. B. Yoga,
Qi Gong) - Physikalische Therapie (Massage, Elektrotherapie, Wärmebehandlung)
- Patientenschulung
- Ärztliche Therapie (Kontrolle medikamentöse Therapie, ggf. Umstellung)
- Gesundheits-Vorträge
- Ernährungstherapie
- Leistungen zur beruflichen Integration
- Vorbereitung Reha-Nachsorge
- bei Bedarf weitere Anwendungen
Weitere Informationen finden Sie hier.
Das Therapiekonzept wurde in Absprache mit der Rentenversicherung erstellt und regelt Art und Umfang der durchgeführten Therapien.
Rehabilitationsziele
- Verbesserung der Krankheitsverarbeitung
- Verbesserte Schmerzverarbeitung
- Erklärung der Zusammenhänge zwischen Schmerz und Stress
- Vorstellen eines bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells
- Vermittlung von Freude an körperlicher Bewegung
- Erleben der positiven Effekte von Sport
- Motivation zu sportlicher Aktivität
- Verbesserung von Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit
- Verbesserter Umgang mit Belastungen
- Ggf. Motivation zur Psychotherapie